Von der Gemeinde in die Schule

01.07.2025
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„In der Veränderung liegen neue Chancen“
Pfarrer Thomas Beder wechselt von der Paulusgemeinde zur Georg-Büchner-Schule
Pfarrer Thomas Beder nimmt eine neue Herausforderung an. So beschreibt er seine Entscheidung zum Wechsel von der Paulusgemeinde in die Georg-Büchner-Schule. Als er vor zweieinhalb Jahren die Gemeindepfarrstelle in Darmstadt antrat, habe er sich nicht vorgestellt, nach so kurzer Zeit noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Doch habe sich die Gelegenheit ergeben, nach etwas anderem gesucht habe er nicht, wie er sagt. Am Sonntag, 6. Juli, wird er im Gottesdienst von Dekan Dr. Raimund Wirth in der Pauluskirche um 17 Uhr verabschiedet.
Dankbar blickt er auf seine Zeit in der Paulusgemeinde zurück. Hierher war er nach seinem siebenjährigen Dienst in der schwedischen Kirche gekommen. Er habe hier eine „stabile, große Gottesdienstgemeinde vorgefunden“, so Beder. Von den vielfältigen Menschen in der Gemeinde war er von Beginn an angetan. Besonders gefreut hätten ihn die Gespräche nach dem Gottesdienst, die Rückmeldungen, auch kritische, über die er in Dialog mit Gemeindegliedern kam. Thomas Beder, in Erzhausen und Bickenbach aufgewachsen, war vor seiner Zeit in Schweden 15 Jahre lang Pfarrer in Alsbach, davor in Gernsheim und Allmendfeld. Studiert hat er in Oberursel, Mainz und Heidelberg.
Gern hat er neue Gottesdienstformate ausprobiert wie zuletzt einen Mitmach-Gottesdienst an Ostern mit Stationen in der Kirche. Gemeinsam mit Kantor Lukas Euler bot er einen zweisprachigen Gottesdienst nach der Liturgie der schottischen Gemeinschaft Iona an oder auch die „hochliturgische deutsche Messe“ nach Martin Luther. Auch Familiengottesdienste mochte Thomas Beder. „Ich hatte Spaß an der Bandbreite“, so der Zweiundsechzigjährige, „das wird mir fehlen.“
Neues ausprobieren reizt Thomas Beder. So hat er sich einmal mit einem Collarhemd, durch das er als Geistlicher erkennbar ist, auf eine Parkbank gesetzt, um ein „niedrigschwelliges Gesprächsangebot“ zu machen, das auch angenommen wurde. Weil für manche beim Abendmahl der Weg auf den Stufen hoch zum Altar beschwerlich ist, hat er angestoßen, unten einen Abendmahlstisch aufzustellen, der jetzt neu gestaltet wird. Außerdem hat er mit angeregt, die Pauluskirche kinderfreundlicher zu machen und das Außengelände einladender zu gestalten, zu öffnen und zu nutzen. Genossen hat er die Musik in der Paulusgemeinde. Gern erinnert er sich an einen Gottesdienst zum Thema 500 Jahre Gesangbuch, den er mit Lukas Euler gestaltete.
Thomas Beder war Vorsitzender des Kirchenvorstands und Mitglied in Ausschüssen, wo er sich auch als „Informationsvermittler“ sah. „In der Veränderung liegen neue Chancen“, sagt Thomas Beder. Darum habe er sich auch für das Zusammenwachsen im Nachbarschaftsraum mit den vier umliegenden Gemeinden eingesetzt und in die Geschäftsführung des gemeinsamen Gemeindebüros viel Zeit und Energie gesteckt. Er hoffe, dass sich alle fünf Gemeinden – wie die Paulusgemeinde – dafür entscheiden, zum 1. Januar 2027 eine fusionierte Gemeinde zu bilden. Gern hat er mit seiner Kollegin Pfarrerin Dr. Ruth Sauerwein und den anderen Pfarrerinnen und Pfarrern im Verkündigungsteam des Nachbarschaftsraums zusammengearbeitet.
Nun freut er sich auf seinen Neuanfang als Schulpfarrer der Georg-Büchner-Schule, die er selbst besuchte, und darauf, „an der Kreativität und der Offenheit junger Menschen teilhaben und an ihren Fragen selbst wachsen zu dürfen“. An der Georg-Büchner-Schule hat er bereits im Vorjahr einen Abitur-Gottesdienst gehalten, den er auch fortführen möchte. Schon jetzt weiß er, dass er im kommenden Schuljahr von der fünften bis zur zwölften Klasse evangelische Religion unterrichten wird. Als Gemeindepfarrer hat er schon in den achten bis zehnten Klassen unterrichtet. Die Oberstufe ist nun neu für ihn – eine spannende Herausforderung. Das Kollegium habe er als aufgeschlossen kennengelernt, die Fachschaft Religion habe ihm Unterstützung angeboten. Dafür sei er dankbar. Vorstellen könne er sich, noch zu weiteren Anlässen wie etwa dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar oder dem Valentinstag am 14. Februar Schulgottesdienste zu feiern.
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